Gestern war ich als Gast bei Tobi und Bene von „Auf ein Bier mit…“, dem Vechtaer Podcast, eingeladen. Es war ein super interessantes, lockeres und lustiges Gespräch. Wir haben über alles Mögliche gesprochen, unter anderem über meinen Weg durch Höhen und Tiefen zur Fotografie – meiner Leidenschaft. Als ich abends zu Hause war, schwirrte mir das noch ein wenig im Kopf umher und mir wurde wieder einmal bewusst, wie wichtig es ist, dass wir auch Tiefen durchleben. Das sind nämlich die Erfahrungen, aus denen wir lernen. Das gehört einfach dazu und ist gut so.
Das Jahr 2020 ist wohl ein sehr gutes Beispiel dafür. Corona hat uns einfach einen großen Strich durch unsere Pläne gemacht. Das geht mit Sicherheit ausnahmslos jedem so.
Ganz ehrlich? Das zerrt alles ziemlich an meiner Energie. Auch wenn in dieser Saison kaum Hochzeiten stattfinden und ich keine Zehn-Stunden-Hochzeitsreportagen begleite, ist dieses Jahr echt anstrengend. Bereits im Januar fing es mit einem großen Knall an – Trennung, Wohnungssuche, Umzug. Dann kam Corona. Alle gebuchten Hochzeiten fallen weg. Zig Gespräche mit traurigen Brautpaaren. Im Kopf ruft lautstark die Existenzangst. Was mache ich jetzt? Wie gehe ich damit um? Wie verdiene ich nun meinen Lebensunterhalt? Wie kann ich meinen Kunden helfen? Wie kann ich sie trösten? Wie geht es nun weiter? Wie lange dauert diese Corona-Krise noch an? Wann wird alles wieder „normal“? Wird es überhaupt wieder „normal“? Was heißt denn schon „normal“? All diese Fragen schwirren seit März ständig in meinem Kopf herum. Es ist einfach anstrengend und das kann man auch nicht schönreden. Es ist auch irgendwie gemein, da ich für diese Situation nichts kann. Ich bin nicht Schuld daran, dass alles was ich mir mühselig aufgebaut habe, gerade nicht so funktioniert, wie ich das will. Jedoch kann niemand etwas dafür.
Seit Jahren kämpfe ich für meine Träume, für meine Leidenschaft … zuerst wusste ich damals gar nicht, für was ich überhaupt Leidenschaft empfinden soll, und habe mich jahrelang in einem Beruf gequält, der mich nicht erfüllte. Als ich dort endlich raus war, wurde es jedoch auch nicht einfacher. Ich habe mich aber ganz bewusst für den schwierigeren Weg entschieden und würde es auch immer wieder so machen. Auch jetzt hätte ich eigentlich zig Gründe, um wieder einen einfacheren Weg einzuschlagen. Ich könnte mir ja einen Job als Angestellte suchen. Das wäre in der aktuellen Situation vielleicht auch sicherer als die Selbstständigkeit. Aber wer weiß das gerade schon? Aktuell wissen wir leider gar nichts. Wir wissen nicht, was nächste Woche passieren wird. Wir wissen nicht, ob die Regelungen noch strenger werden, ob es eine weitere Krankheitswelle gibt, ob alles noch schlimmer wird. Wir wissen einfach nichts. Es ist anstrengend, ständig zu kämpfen.
Es gibt jedoch etwas, für das es sich einfach lohnt zu kämpfen – ganz egal, wie anstrengend es auch sein mag. Etwas für das man seine ganze Energie aufwenden sollte. Nämlich Leidenschaft, Liebe, Träume und Ziele, Gesundheit, Gerechtigkeit und Freiheit! Für all das musst du sehr viel Energie aufwenden; denn ja, selbst die Liebe ist nicht einfach, Gerechtigkeit schon mal gar nicht. Aber es lohnt sich für all das zu kämpfen! Wenn du merkst, dass du für etwas brennst, findest du auch noch in der kleinsten Ecke deines Körpers die nötige Energie.
Ich werde so oft gefragt, warum ich denn immer noch so gut gelaunt bin. Glaub mir, bis ich dieses positive Mindset so richtig verinnerlicht hatte, war es ein super langer Weg. In den letzten Jahren habe ich sehr viel an mir gearbeitet. Ich habe mir vor Allem bewusst gemacht, was ich in meinem Leben will. Meine Träume, Ziele, Erlebnisse, Erfahrungen. Wie ich all das erreiche, weiß ich zum Teil noch gar nicht. Aber ich weiß, dass ich sehr stark bin und ganz viel erreichen kann, wenn ich will. Ich glaube an mich. Dieser Glaube an mich selbst und meine positive Grundeinstellung helfen mir, mit einem dicken Lächeln durch Tiefen zu gehen.
Und das ist das Wichtigste – du musst an dich glauben! Du kannst alles schaffen. Hab‘ keine Angst vor den Tiefen und glaube ganz fest daran, dass nach jedem Tief wieder ein Hoch kommt. Ein positives Mindset, vor allem in Bezug auf dich selbst, hilft dir dabei, jeden Stein zu überwinden, der dir in den Weg gelegt wird. Und wenn du doch mal Angst hast, nicht stark und erschöpft bist, ist das auch völlig okay und normal. Lass deine Emotionen raus. Gönn‘ es dir auch mal zu weinen und zu zweifeln! Das ist nur menschlich. Aber denke immer daran:
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