Schluss mit der Aufschieberitis
Mit Sicherheit hast du diese Sätze schon einmal gesagt: “Das mache ich irgendwann einmal …”, “Das mache ich, wenn ich alt bin …”, “Das mache ich im Rentenalter …”, “… später …”, “… bald …”.
Ja, diese Sätze habe ich leider auch schon oft von mir gegeben. Irgendwann einmal, will ich dies und das machen … Vor fast zwei Jahren kam dann der sprichwörtliche Schlag ins Gesicht oder auch AHA-Moment genannt. Ich war auf einem Seminar in Köln. Weiterbildung zum Thema “Positionierung”: Wie positioniere ich mich auf dem Markt, um nicht als One in a Million unterzugehen?
Vierhundert Menschen saßen in einem wunderschönen alten Theatersaal und lauschten den Speakern. Es gab verschiedene und sehr interessante Vorträge. Ich schrieb ganz fleißig mit und die Ideen sprudelten bereits. Ich weiß nicht mehr genau, zu welchem Thema das gehörte, aber der Speaker fragte irgendwann das Publikum, wer denn einmal ein Buch schreiben möchte. Circa dreihundertfünfundneunzig Personen zeigten aufgeregt auf – mich eingeschlossen. Die nächste Frage lautete, wer denn das Buch schon geschrieben hätte oder wer zumindest schon angefangen hat. Circa dreihundertzweiundneunzig Hände gingen wieder herunter – meine Hand ebenfalls. Der Speaker war total verblüfft und geschockt. “Warum zum Teufel habt ihr das noch nicht getan?”, schrie er ins Mikrofon. Er interviewte ein paar Zuschauer aus den ersten Reihen. Alle antworteten mit den oben genannten Sätzen.
Der Speaker fragte dann: “Warum irgendwann? Warum später? Warum nicht jetzt?” Alle schauten sich irgendwie fragend an. Ehrlich gesagt, fühlte ich mich in diesen Moment ertappt. Ich fühlte mich wie ein Kind, welches ohne Erlaubnis etwas aus der Süßigkeiten-Schublade genommen hatte. Er war der Meinung, dass es sehr einfach wäre, ein Buch zu schreiben. Man benötigt ja schließlich nur einen Computer/Laptop und ein paar Ideen. Schreiben kann jeder. Ein zögerliches Lachen ging durch den Saal. Einige tuschelten, einige waren einfach nur sprachlos.
Er hatte so Recht. Warum nicht jetzt? Bereits als Kind war ich kreativ, habe gern Geschichten geschrieben und sehr viele Bücher verschlungen. Schon immer war die Vorstellung, sein eigenes Buch in den Händen zu halten, sehr reizvoll für mich. Aber warum hatte ich es noch nicht getan? Warum wollte ich es erst im Rentenalter machen? Was ist, wenn ich das Rentenalter gar nicht erreichen werde? Ausreden zu erfinden, ist in vielen Dingen leichter als ins Handeln zu kommen.
Bereits am nächsten Tag schrieb ich meine Ideen für ein Buch auf und arbeitete diese auch aus. Ursprünglich wollte ich damals einen Thriller schreiben. Die mochte ich am Liebsten. Mittlerweile hatte sich das jedoch geändert. Ich will etwas schreiben, das andere motiviert. Etwas Positives. Etwas, das anderen ein Lächeln ins Gesicht zaubert – genau wie meine Fotografie. Ich fing also an zu schreiben. Einfach drauf los. Ein Roman sollte es werden. Zwischenzeitlich habe ich meine Idee noch einmal umgeworfen. Aber jetzt, jetzt schreibe ich mein erstes Buch. Es fühlt sich gut an. Es macht Spaß und ist auch entspannend. Ich habe keine Ahnung, ob es gut wird oder ob es jemals jemand lesen wird. Aber ich tue es trotzdem! In erster Linie für mich, weil ich es will. Damit ich meinen Wunsch erfülle. Aber wie heißt es immer so schön: Groß denken und an sich glauben! Letzte Woche stand ich in einer Buchhandlung vor dem “Spiegel-Bestseller”-Regal. Ich stellte mir vor, wie mein Buch in diesem Regal aussehen könnte. Ich fragte mich, wie sich das anfühlen könnte. Wow! Die Vorstellung fühlte sich großartig an!
Schiebe Dinge, die Du tun willst, nicht mehr auf. Mache es jetzt! Visualisiere deine Ziele und habe die Ergebnisse bildlich vor Augen.
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